Bericht über den 21. Deutsch-japanischen Bürgeraustausch in Linden 2018
Vom 25. Juli bis zum 7. August konnte die Deutsch-Japanische Gesellschaft Linden-Warabi e.V. 27 Gäste aus der Partnerstadt Warabi begrüßen. Über die zwei Wochen hatten wir riesiges Glück mit dem Wetter – vielleicht war es auch etwas zu viel Sonne bei über 30 Grad…
Dem eigentlichen Austauschprogramm in Linden vorgeschaltet war eine viertägige Reise nach Wien und Salzburg. Auch wenn Unterkunft und Verpflegung teilweise auf dem Niveau „Touristenfalle“ waren, konnte das der guten Stimmung in der Gruppe keinen Abbruch tun. Besonders in Erinnerung werden wohl der Heurigenabend in Wien und der Stadtrundgang in Salzburg bleiben. Auf der Fahrt von Wien nach Salzburg nutzte man die günstige Lage der österreichischen Partnerstadt Purgstall für die Mittagsrast.
Am Sonntag, den 29. Juli, konnte es dann mit der Ankunft der japanischen Gäste per Bus in Linden mit dem eigentlichen Programm losgehen. Als erster Programmpunkt stand am Montag der „Linden-Tag“ auf dem Plan. Gastgeber und Gäste erkundeten verschiedene Einrichtungen der Stadt Linden vor allem für junge Leute: Kindergarten „Stadtzentrum“, Funtastic Erlebnispark und Jugendraum, Anne-Frank-Gesamtschule und das Freibad. Des weiteren wurde die Evangelische Kirche in Großen-Linden besichtigt. Der Tag endete mit einem Grillfest beim „Goldenen Ritter“ und einem stimmungsvollen Auftritt der „74er“ des Musikcorps der Freiwilligen Feuerwehr Großen-Linden. Der Besuch der seit April amtierenden japanischen Generalkonsulin Setsuko Kawahara in Linden wertete den Tag auf.
Ein fester Programmpunkt sind des Weiteren die Tagesausflüge in die Umgebung. Wie ein roter Faden zog sich das Thema Deutsche Geschichte nach 1945 durch dieses Programm. Am Dienstag ging es nach Nordhessen. Es wurde zunächst Point Alpha an der ehemaligen innerdeutschen Grenze angefahren. Nach einem Mittagessen in Tann besuchten die Teilnehmer das deutsche Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe. Ein Rundflug war für einige Gäste sicherlich einer der Höhepunkte der Reise.
Für den Mittwoch in Koblenz hatte sich die Reiseleitung aufgrund der Hitze zu einer kurzfristigen Programmänderung entschlossen: Anstelle der Besichtigung der Festung Ehrenbreitstein wurde eine Rundfahrt mit dem Schiff auf Rhein und Mosel ins Programm genommen. Danach konnten die Reiseteilnehmer Flammkuchen in allen erdenklichen Variationen im „Koblenzer Weindorf“ genießen. Der einzige Regenguss traf die Gruppe auf der Loreley. Hier konnte aber das neu errichtete Besucherzentrum mit Café Abhilfe schaffen.
Geschichte, Politik und (Wein-)Kultur erlebten die Gäste hautnah bei der Tagesfahrt am Donnerstag nach Wiesbaden und Kloster Eberbach. Landtagspräsident Norbert Kartmann hat sich extra Zeit für die japanische Gruppe genommen und sie nach einer Führung durch den Landtag persönlich empfangen. Bei einer „Schlenderweinprobe“ im Kloster Eberbach verkosteten die Teilnehmer mehrere Weine und erfuhren Einzelheiten aus der Geschichte des Klosters. Anschließend bestand im Shop noch Gelegenheit zum Erwerb der verkosteten Weine sowie von Souvenirs.
Weiter ging es mit dem Eintauchen in die Geschichte Deutschlands mit dem Besuch des „Hauses der Geschichte“ in Bonn. Die interaktive Ausstellung hat bei den Gästen Eindruck hinterlassen. Mittagessen, Besichtigung des Beethoven-Hauses sowie Bummeln und Einkäufe prägten dann das weitere Programm in der ehemaligen Bundeshauptstadt.
Das Wochenende war dem Familienprogramm vorbehalten. Unter anderem fuhren die japanischen Gäste mit ihren Gastfamilien nach Frankfurt, Heidelberg, Tübingen oder waren paddelnd mit dem Kanu auf der Lahn unterwegs. Das schöne Sommerwetter bot des Weiteren Gelegenheit für gemeinsame Grillevents.
Nachdem viele der japanischen Gäste Gießen schon durch das Einkaufen im Seltersweg kannten, stand diesmal eine historische Stadtführung am Montag auf dem Programm.
„Auf Wiedersehen“ beziehungsweise „Sayonara“ hieß es dann am Abend. Die traditionelle Sayonara-Party schloß das Besuchsprogramm ab. Mit kulturellen Darbietungen aus Deutschland (Shantychor und Volkstanz) und Japan (Volkstanz und Gesang) wurde der Abend gestaltet. Die Ehrung des Kulturwartes der DJG Linden-Warabi, Jürgen Schellenberg, mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen durch die Landrätin Anita Schneider war einer der Höhepunkte des Abends (Link auf Zeitungsartikel GA).
Am Dienstag mittag mußten Gäste und Gastfamilien dann voneinander Abschied nehmen. Trotz Teilsperrung des Frankfurter Flughafens und Taifunwarnung in Japan sind die Gäste müde, aber wohlbehalten alle wieder in Warabi angekommen.
Schön wars – auf ein Wiedersehen in Tokyo 2020!
(Bericht: Dr. Silke Bromann)